Dienstag, 14. August 2007

Strassenabenteuer

Halli, hallo, hier sind wir wieder!
Wir haben unsere Dschungeltour gut ueberstanden, obwohl das Ticket zu dieser Fahrt folgenden Beipackzettel brauchen wuerde:
Die von Ihnen gebuchte Fahrt kann folgende Nebenwirkungen haben:
  • Taubheit (wegen der in Ohrhoehe angebrachten Lautsprecher)
  • Bandscheibenvorfall (wegen der kaputten Federung und der Strassenverhaeltnisse
  • Wurmbefall (falls jemand beim Aussteigen im Morast seine Schuhe vergisst oder verliert: Hier gibt es Wuermer, die sich durch die Fusssohle bohren und so ihren Weg in den Koerper finden)
  • Verkuehlungen aller Art (wenn die Klimaanlage funktioniert wird sie gnadenlos auf 15 Grad gestellt!)
  • Schockzustaende: Vor allem die erste Sitzreihe ist stark gefaehrdet bei der Fahrweise der Chauffeure in Panik zu verfallen
  • Thrombosen: Der Kleinbus ist fuer 9 Personen zugelassen - leider muessen wir 15 Menschen mit viel Gepaeck (z. B. Fruechte fuer den Markt) transportieren.
Wir haben es trotzdem geschafft! Die Fahrt in den Norden war noch von einer Nacht in Stung Treng unterbrochen und wurde dann mit einem PKW fortgesetzt. Ab Stung Treg ist die Fahrbahn nicht mehr asphaltiert und es hat vorher tagelang geschuettet - Ergebnis: Matsch pur (30 oder 40 cm tief). Bei der Auffahrt zu einem kleinen Huegel musste der Fahrer sogar so etwas aehnliches wie Schneeketten :-) auflegen. Aber er hat die Strecke bravouroes gemeistert. Kein Oesterreicher wuerde auch nur versuchen diese Strasse zu befahren!!
In Batanbang angekommen erwartete uns ein Hotel ganz in Tropen-Hartholz (siehe Fotos) - kein Mensch in Europa koennte sich das leisten, aber wir waren schliesslich mitten im Regenwald. Am naechsten Tag teilten wir uns mit einer jungen Kanadierin, die auch in unserem Hotel wohnte, einen Gelaendewagen mit Fahrer und besuchten einen Tempel (hier
"wat" genannt), zwei idyllische Wasserfaelle und den Kratersee. Im Wasserfall konnten wir wunderbar duschen (siehe Fotos) und im See konnte man wirklich schoen schwimmen. Wir umrundeten den See auch auf einem kleinen Pfad durch den Regenwald, der oft von Bambus ueberwachsen und sehr romantisch war. Es war sehr schoen und wir waeren gerne laenger geblieben. Leider haben wir durch meine Krankheit 3 Tage verloren und so mussten wir schon nach 1 1/2 Tagen Aufenthalt die ruhige Oase im Urwald verlassen und fuhren nun mit einem Kleinbus 14 Stunden nach Phnom Penh - wir waren vielleicht geraedert! Unterwegs macht der Bus alle paar Stunden eine Pause an einem "Rasthaus". Dort gibt es meist 2 - 3 einfache Gerichte, wie Suppe, Fruechte oder auch gebratene Spinnen (siehe Foto). Doch es wird niemals fad: Es gibt unheimlich viel zu sehen, denn ein Grossteil des Lebens spielt sich auf der und um die Strasse herum ab.
Am naechsten Tag kauften wir vormittags noch ein wenig am sog. Russian Market in Phnom Penh ein und um 14 Uhr ging die Fahrt mittels Bus weiter nach Siam Reap. Diese sollte 4 Stunden dauern, was sich aber als gelogen herausstellte. Wir waren wieder 5 1/2 Stunden unterwegs. In Seam Reap wussten wir dank Maria schon, wo wir wohnen sollten und organisierten uns noch Fahrraeder fuer unseren heutigen Ausflug nach Angkor. Nach einer kraeftigen Suppe und einem gehoerigen Zivilisationsschock (hier hat der Westen schon Einzug gehalten und die Gaeste der Rundreisen verstopfen die Strassen und Lokale) fielen wir todmuede ins Bett. Ueber unseren heutigen Angkor - Ausflug werde ich vielleicht morgen berichten, denn wir bleiben hier noch einen weiteren Tag um die "floating markets"und das Krankenhaus zu besuchen, in dem Maria gearbeitet hat.
Soviel kann ich jedenfalls verraten: Am liebsten waere mir, man wuerde mich jetzt ins Gaestehaus tragen...
Wir hoffen, in good old Austria ist alles O.K. und melden uns vielleicht morgen wieder.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Reflexion und Ausblick
======================
Liebe Irene,
mit Verspaetung (wegen technischer Probleme)melde auch ich mich im Weblog.
Seit sich vorerst unsere Wege getrennt haben (Ihr unterwegs in den Urwald und ich auf die Ferieninsel Koh Samui), hatte ich
genuegend Zeit,ueber die gemeinsame Arbeit in SHV zu reflektieren. Grosse Hilfe waren mir dabei die wunderschoenen Bilder von Chris, die zu betrachten mir im Hotel in Sihanoukville wegen der schlechten Uebertragungsrate (26
KB) verwehrt war.
Hier geniesse ich den Extraservice des Resorts: Gratis-Wireless-Internet-Zugang fuer die Gaeste (Uebertragungsrate 1MB).
Euer dankenswerter Einsatz zusammen mit der grosszuegigen Hilfe von NXP hat dem Projekt einen Schub nach vorwaerts verliehen und mich in Zugzwang gebracht. Wir werden also im November ein bescheidenes Center eroeffnen, vor allem auch um den wertvollen Laptops samt Zubehoer nach einigen Wochen Dornroeschen-schlaf eine Bleibe zu geben, wo sie dann unter Aufsicht unseren Schuetzlingen fuer's E-learning zur Verfuegung stehen werden. Nun muessen wir noch vielerorts um Unterstuetzung fuer dieses Vorhaben werben, denn nach wie vor wird das Geld der Pateneltern ausschliesslich fuer deren Paten-kinder verwendet werden.
Erlaube mir, bitte, noch einen Nachtrag zu Deinem Beitrag vom 5.8.(Projektbeschreibung Chaong Rien Ass.): Interessierte
moegen von Zeit zu Zeit unsere Homepage www.schoolproject.info-office.org besuchen, die sukzessive ausgebaut und aktualisiert wird.
Nun wuensche ich Euch noch viele weitere aufregende Abenteuer.
Auf bald in Graz,
Alfred